Lebensmittellogistik:Geschäftskosten durch beschädigte Verpackungen

Lieferketten sind ohnehin schon kompliziert, aber Lieferketten in der Lebensmittelbranche stellen viele Hersteller vor kostenintensive Herausforderungen. Lebensmittellogistik muss perfekt geplant und organisiert sein, damit die Lebensmittel problemlos den Endverbraucher erreichen. Deine Lebensmittelsendungen dürfen während des temperaturgeführten Transports nicht verderben und die Verpackungen der Waren nicht beschädigt werden. Zudem muss die Lieferung pünktlich und vollständig zugestellt werden. Ist das nicht der Fall, erwarten dich und dein Unternehmen zahlreiche unangenehme Auswirkungen: Du erleidest einen finanziellen Verlust, der Ruf deiner Marke kann in Mitleidenschaft gezogen werden und unter Umständen bekommst du rechtliche Probleme – nämlich dann, wenn die Gesundheit der Verbraucher gefährdet wird.

Folglich reicht es nicht aus, dass du die Kosten für den Austausch und die Rücksendung übernimmst. Sogenannte versteckte Kosten musst du ebenfalls bedenken. In diesem Artikel gegen wir dir einen Überblick über die offensichtlichen und versteckten Kosten, die mit beschädigten Verpackungen einhergehen.

Herausforderungen der Lebensmittellogistik

Lieferketten in der Lebensmittelbranche stellen viele Hersteller und insbesondere die unternehmensinterne Lebensmittellogistik vor Herausforderungen. So musst du beispielsweise sicherstellen, dass die Kühlkette aufrechterhalten und nicht unterbrochen wird. Zudem besteht die Nachfrage nach einem zuverlässigen Versand von Lebensmitteln trotz steigender Preise: Menschen müssen essen, und es ist wichtig, dass die Nahrung frisch und gesund ist.

Handelst du mit technischen Geräten, gefährdet es niemanden, wenn beispielsweise das Betriebssystem deiner Smartphones veraltet ist. Lebensmittel, die während des temperaturgeführten Transports verunreinigt werden, können hingegen ernsthafte Folgen mit sich bringen. Zudem kommen mehr finanzielle Nachteile auf dich zu, als du zunächst erwartest.

Bei Food Logistics kommt es nicht nur darauf an, dass die Waren ihren Bestimmungsort so schnell wie möglich erreichen: Sie müssen dabei auch im richtigen Zustand sein. Hersteller und Lieferanten müssen sorgfältig arbeiten, um die Verpackung nicht zu beschädigen und die Kühlkette aufrecht zu erhalten. Es ist deine Aufgabe, die hohe Qualität der Lebensmittel durch eine strenge Überwachung und eine Rückverfolgbarkeit einer jeden Phase des temperaturgeführten Transports zu gewährleisten – in den Lagerhäusern, bei den Lieferanten und auch während des Transports.

In diesem Artikel liefern wir dir einen Überblick darüber, welche Kosten jeweils anfallen, wenn eine Lkw-Ladung mit Lebensmitteln nicht ordnungsgemäß verpackt und transportiert worden ist, sodass du sie nicht mehr verkaufen kannst.

Die offensichtlichen Kosten

Treten Fehler in der Lebensmittellogistik auf und misslingt die Lieferung der Lebensmittel, entstehen Kosten. Schnell wird klar: Die Produkte müssen ersetzt werden, für die beschädigten Produkte kommen Wiederbeschaffung, Lagerung und Entsorgung auf mich zu und im Rahmen meiner Versicherung fällt die Selbstbeteiligung an. Die zusätzliche Logistik kostet.

1. Kosten für den Ersatz des Produkts

Wenn das Produkt in einem beschädigten Zustand eintrifft, muss es ersetzt werden. Oft bedingen Temperaturschwankungen, qualitativ minderwertige Verpackungen in Verbindung mit unvorsichtigem Verladen oder eine unzureichende Sicherung den unerwünschten Zustand der Ware. Du musst Versicherungsansprüche ausfüllen, die neue Ware wieder verpacken und versenden lassen – das alles kostet Zeit und Geld.

Wenn du hier die entstehenden Kosten kalkulierst, solltest du immer mit einrechnen, dass der Anschaffungspreis für neuen Verpackungen wahrscheinlich höher liegen wird als der für die bisherigen. Schließlich war es die mindere Qualität der Verpackungen, die erst zu den Verlusten geführt hat. Beim Neukauf achtest du demnach auf eine höhere Qualität und zahlst deshalb mehr.

2. Selbstbeteiligung bei Frachtschäden

Die meisten Hersteller schließen für den Transport eine Versicherung ab, um nicht allein auf den teilweise sehr hohen Kosten sitzenzubleiben, wenn eine Fracht verdirbt. Allerdings gibt es hier in den meisten Fällen eine Selbstbeteiligung, die verschieden hoch ausfällt. Ist die Ladung eines Lkws kostbar genug, kann bereits eine Beteiligung von 10 Prozent sehr schmerzhaft sein. Zudem steigen die Versicherungsprämien an, je häufiger die Schadensfälle auftreten.

3. Wiederbeschaffungskosten für die Fracht

Neben den erneuten Kosten für den Versand musst du auch hierfür aufkommen: Fehlt etwas in deinen Beständen, was du für die erneute Lieferung brauchst, oder musst du neues, passendes Verpackungsmaterial besorgen, kostet das Geld. Zudem fallen Kosten an für:

  • Gewährleistung der Überwachung und Rückverfolgbarkeit
  • Die Kontrolle der zurückgesandten Pakete
  • Die Lagerung oder die Entsorgung der zurückgesandten Einheiten
  • Den Lagerraum samt Nebenkosten
  • Gegebenenfalls die Kosten für einen beschleunigten Transport

Je nachdem, unter welchen Umständen die Lieferung nicht funktioniert hat, können die Kosten für die erneute Logistik und Lieferung um einiges höher ausfallen als für die misslungene vorangegangene Lieferung.

Die versteckten Kosten

Nicht alle Kosten sind so offensichtlich, wie die eben aufgezählten. Im Folgenden erhältst du einen Überblick über die versteckten Kosten, die mit Fehlern in der Lebensmittellogistik einhergehen.

1. Unzufriedenheit der Kunden

Wenn Kunden Produkte deiner Marke nicht regelmäßig in den Läden finden, wenden sie sich anderen Herstellern zu: Menschen lieben Gewohnheiten und sind gern einer bestimmten Marke treu. Funktioniert das mit deinen Produkten nicht, suchen sie sich andere. Falls deine Produkte also nicht vorhanden sind oder in beschädigten Verpackungen im Laden stehen, was sie unter Umständen gesundheitsgefährdend macht, besteht die Möglichkeit, dass du langfristig Kunden verlierst.

2. Verlorene Händlerloyalität

Stellt ein Händler beim Entladen fest, dass die Ware beschädigt ist, wird er die Regale mit Produkten der Konkurrenz füllen: Hier ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass er die Lieferung so schnell wie möglich erhält. Das ist auch verständlich, da er andernfalls einen Lagerausfall und Umsatzeinbußen zu beklagen hätte. Kommt es dann auch häufiger vor, dass deine Lieferung nicht verkauft werden kann, wird der Händler sich aller Wahrscheinlichkeit nach einen anderen Hersteller suchen.

3. Rückgewinnung der Händler und Kunden

Haben sich Kunden und Händler von dir abgewandt, musst du, um langfristige Umsatzeinbußen abzuwenden, Mehrkosten auf dich nehmen. Ein Unternehmen, dem es so ging, ist ein großer asiatischer Schokoladenhersteller: Eine unsachgemäße Verpackung hatte dafür gesorgt, dass mitten im Weihnachtsgeschäft die Umsätze drastisch zurückgingen. Nachdem die Kundschaft und die Händler sich abgewandt hatten, zweifelten auch die Mitarbeitenden am Unternehmen.

Das bedeutet, dass das Management gleich an drei Fronten daran arbeiten musste, das Vertrauen wieder herzustellen. Dieser Vorgang dauerte insgesamt sechs Monate und hat die Entwicklung des Unternehmens stark zurückgeworfen. Zudem waren die Kosten für die Maßnahmen sehr hoch, denn nach einem derartigen Rückschlag reicht es nicht aus, wieder bei der ursprünglich gewohnten Qualität anzusetzen.

4. Verwaltungskosten

In manchen Fällen trifft eine Sendung zwar pünktlich, aber nicht vollständig ein (oder Teile davon sind unbrauchbar). In diesem Fall setzt du einen Transporter oder Lkw zur Nachbesserung der Lieferung in Gang, was wiederum Geld und Zeit kostet:

  • Du kommunizierst mit dem verärgerten Händler.
  • Du prüfst die Lagerbestände und findest heraus, ob du die fehlenden Bestandteile der ursprünglichen Lieferung direkt losschicken kannst.
  • Du koordinierst den erneuten Transport – und falls der Verlust auf eine unsachgemäße Handhabung der Lieferung während des Transports zurückzuführen war, findest du dafür neue Dienstleister.
  • Möchtest du den erneuten Versand beschleunigen, musst du unter Umständen Genehmigungen einholen.

Du musst für die Zusammenstellung der Produkte, die Verpackung und den Versand Mitarbeitende von Aufgaben abziehen, mit denen sie sonst in der Zwischenzeit beschäftigt wären. Und das für einen Auftrag, der kein zusätzliches Geld mehr einbringen, sondern nur noch Kosten verursachen wird.

Fazit: Qualitativ hochwertige Verpackungen zahlen sich aus

In der Lebensmittellogistik können unzureichende Verpackungen immense Kosten verursachen: Die finanziellen Einbußen durch die Transportschäden sind nicht nur die unmittelbar erkennbaren, sondern auch solche versteckter Art – etwa der Verlust des Vertrauens von Händlern, Kunden und unter Umständen sogar Mitarbeitenden. Diese zu beziffern, ist ebenso unmöglich, wie vorherzusagen, wie lange es dauern wird, den Status quo wieder zu erreichen.

Um solchen Verlusten vorzubeugen, solltest du von Anfang an in ordentliche Verpackungen investieren. Eine Lösung für die End-to-End-Verfolgung deiner Lieferung unterstützt dich in deinen Bemühungen: Damit hast du deine Lieferungen von Tür zu Tür im Blick und kannst auch Echtzeitdaten über ihren Zustand empfangen. Bist du an derartigen Lösungen interessiert, auch außerhalb der Food Logistics, sprich uns einfach an: Wir beraten dich gern. Entsprechend deiner Anforderungen entwerfen wir auch Sonderlösungen.

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