Verpackungskosten vermeiden:Versteckte Kosten der Lieferkette und die Vorteile von wiederverwendbaren Verpackungen
Beim Thema Kostensenkungen der Lieferkette denken viele zunächst an Routenoptimierungen oder die Vermeidung von Lieferschäden. Dabei bieten auch Mehrwegverpackungen Vorteile, die sich an deinem Supply Chain-Budget positiv bemerkbar machen. Allerdings können Mehrwegverpackungen, wenn sie nicht ordentlich verwaltet und überwacht werden, zu einem großen Kostenpunkt werden:
Mehrwegverpackungen sind erst einmal kostenintensiver als Einwegverpackungen. Die Kosten für Mehrflaschen und -behälter amortisieren sich jedoch durch die lange Nutzung. Wir zeigen dir, welche Vorteile Mehrweg- im Vergleich zu Einwegverpackungen noch haben und welche Rolle das Tracking der Verpackungen dabei spielt.
Warum „versteckte“ Kosten?
Die Kosten, die Behälter und Verpackungen eines Mehrwegsystems mit sich bringen, nennen sich „versteckt“, weil du sie im Tagesgeschäft nicht siehst und nicht bis zu einzelnen Paletten zurückverfolgen kannst. Sie schleichen sich erst in die Gewinn- und Verlustrechnung ein, wenn du im Rahmen von Finanzabschlüssen die Vermögenswerte deiner Lieferkette prüfst. Du kannst mit den folgenden drei Schritten die versteckten Kosten sichtbar machen und so die Vorteile von Mehrwegverpackungen wie Mehrwegflaschen voll auskosten.
Kosten von Mehrweg reduzieren mit Transparenz der Lieferkette in Echtzeit
Kosten im Zusammenhang mit Mehrwegverpackungen wie Mehrwegflaschen und Paletten haben verschiedene Ursachen, zum Beispiel:
- Verluste durch Diebstahl oder Entsorgung
- schlechte Auslastung
- Alterung durch falsche Lagerung oder Nutzung
Da eine transparente Lösung zur Verfolgung deiner Mehrwegverpackungen dir die genauen Standorte, den Zustand und die Nutzung der Verpackungen anzeigt, kannst du alle diese Punkte minimieren. Es gibt verschiedene Technologien, die du dafür theoretisch nutzen kannst:
Strichcodes
Du kannst Strichcodes auf deinen Mehrwegverpackungen anbringen, aber das Scannen wäre extrem zeitaufwendig. Barcodes sind also nicht die optimale Lösung zum Tracken von Mehrwegflaschen und Co.
RFID
Bei RFID ist es die Implementierung, die aufwendig ist: Du brauchst in jedem Lager eigene Lesegeräte – auch bei deinen Kunden, das macht es schwierig. Zudem fällt die Sichtbarkeit während des Transports auf den Lastwagen weg. Auch mit RFID kommst du also nicht besonders weit – die Technologie bringt gleich mehrere Nachteile mit sich.
BLE-Beacons
Bluetooth Low Energy-Beacons (BLE-Beacons) mit tragbaren Gateway-Hotspots sind eher hilfreich: Sie verursachen keine Kosten für Einrichtung und Infrastruktur, funktionieren während des Transports ebenso gut wie im Lager und sind insgesamt deutlich günstiger als RFID. Ihre Batterielebensdauer liegt bei rund einem Jahr. Zudem ist es möglich, die Tags (bzw. Beacons) mit Sensoren auszustatten, die dir etwa Temperatur, Luftfeuchtigkeit, mögliche Manipulation, Erschütterung etc. anzeigen.
Multi-LPWAN-Tags (Nb-IoT, LTE-M, etc.)
Es gibt inzwischen eine Möglichkeit, die ohne Scannen, Lesegeräte und tragbare Gateway-Hotspots auskommt: Die sogenannten LPWAN-Tags haben eine Batterielebensdauer von bis zu zehn Jahren und benötigen keine Infrastruktur. Du musst sie lediglich auf deinen Mehrwegverpackungen anbringen. Schon nach einigen Wochen der Überwachung deiner Verpackungen hast du belastbare Daten, mit denen du gut planen kannst.
Mögliche Einsparungen berechnen
Hast du einen Überblick über die Bewegungen deiner Verpackungsmaterialien, kannst du die Auswirkungen auf deine Lieferkette abschätzen. Die Ineffizienzen können an verschiedenen Stellen zu Verlusten führen.
Palettenverluste
Sowohl während des Transports als auch in deinem eigenen Lager ebenso wie in dem deines Kunden können Paletten verloren gehen. Mithilfe der LPWAN-Etiketten kannst du sie immer wieder aufspüren, sodass sie laufend in Benutzung sein können und nur durch den Alterungsprozess zu einem Verlust für dich werden.
Palettenauslastung
Wird eine Palette falsch gelagert oder genutzt, kommt es oft zu Verzögerungen beim Be- und Entladen sowie zum Warten in der Witterung. Sie altert dadurch schneller als üblich. Bei einer guten Auslastung, wenn die Palette also möglichst die ganze Zeit wie vorgesehen genutzt wird, schreitet die Alterung nicht schneller voran, als sie müsste.
Verlorene Versandtage
Du kannst nur dann Produkte oder Rohstoffe versenden, wenn du die dafür passenden Verpackungsmittel hast. Ohne die Transparenz bei der Verfolgung deiner Mehrweggüter kannst du nicht sagen, wann sie dir wieder zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass du Aufträge, die zeitlich heikel sind, entweder ausschlagen oder dir zur Vorsicht neue Paletten kaufen musst. Im ersten Fall geht dir der Auftrag verloren (und im schlimmsten Fall der Kunde dazu, der sich ein anderes Unternehmen sucht). Im letzten Fall hast du erhöhte Kosten und später ein Platzproblem, wenn alle Paletten gleichzeitig ins Unternehmen zurückkehren und du sie alle in deinen Lagerräumen unterbringen musst.
Verzögerungskoste
Verzögert sich der Versand einer Lieferung bei dir, kann es sein, dass du die Ausfälle für deinen Logistikdienstleister übernehmen musst: Er stellt dir seine Lkw samt Fahrer zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung. Bleiben sie stehen, ist es an dir, ihn zu entschädigen.
Mehrwegsystem mit LPWAN-Transparenz aufbauen
Wenn du ein System zur Überwachung deiner wiederverwendbaren Verpackungen einrichten möchtest, gehst du am besten Schritt für Schritt vor:
- Lege Alterungsschwellenwerte fest. Dann kannst du mithilfe der LPWAN-Tags Warnmeldungen einstellen, sobald die jeweilige Palette den Schwellenwert erreicht hat. Du weißt dann, dass du sie überprüfen und gegebenenfalls ersetzen musst.
- Plane bessere Routen. Beim Überwachen der Paletten hast du sicherlich festgestellt, dass es bestimmten Teilabschnitte der Strecken gibt, auf denen es immer zu Verzögerungen kommt. Mit der Optimierung sorgst du dafür, dass die Paletten schneller zu dir zurückkehren und du sie häufiger wiederverwenden kannst.
- Entwickle eine Strategie für die Rückwärtslogistik. Du musst deine Paletten wiederbekommen – es reicht nicht, dass du weißt, wo sie sich befinden. Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit, sie am Zielort erneut zu beladen, damit keine Leerfahrten nötig werden.
Darum lohnt sich die LPWAN-Implementierung
Weniger Palettenverluste, bessere Auslastung und weniger verlorene Versandtage: Die Kosten, die die LPWAN-Implementierung mit sich bringt, werden sich relativ schnell amortisieren. Das ist nicht nur darauf zurückzuführen, dass du deine Lieferkette straffen und flexibler gestalten kannst, sondern auch darauf, dass Kunden und Verbraucher positiv reagieren: Nutzt du Mehrwegverpackungen statt Einwegverpackungen und beispielsweise Flaschen aus Glas mit Pfand statt Plastikflaschen, wissen Kunden und Verbraucher, dass du bei der Herstellung und Logistik auf deinen CO2-Fußabdruck achtest und die Auswirkungen auf die Umwelt im Auge behältst. Nachhaltigkeit ist ein starkes Argument, mit einem Unternehmen Geschäfte zu machen.
Bist du auf der Suche nach der passenden Lösung, um deine Mehrwegverpackungen zu verfolgen und deine Verluste zu minimieren, sind wir dir gern behilflich: Je nachdem, was du in welchen Abständen und in welche Länder verschicken möchtest, eignen sich unterschiedliche Sensoren für dich. Wir finden die maßgeschneiderte Lösung für dein Unternehmen.