Lückenlos dokumentieren:So funktioniert ein durchgängiges intermodales Sendungsverfolgungssystem
Ein intermodales Sendungsverfolgungssystem ist für viele Unternehmer essenziell. Importiert oder exportiert dein Unternehmen Produkte, Produktteile und/oder Rohstoffe, musst du über den Verbleib der Container auf dem Laufenden bleiben. Du musst wissen, in welchem Zustand sich die Ware befindet, um bei Bedarf schnell zu intervenieren und Verluste zu vermeiden. Das ist wichtig für dich, für deine Geschäftspartner und für deine Kunden. Doch dafür reicht die herkömmliche Sendungsverfolgung nicht aus. Es gibt neue Technologien, die die gewünschten Informationen liefern – und zwar auf allen Teilbereichen der langen Strecke einer Lieferung. Wie ein intermodales Sendungsverfolgungssystem funktioniert, erfährst du hier.
Darum ist die intermodale Sendungsverfolgung so komplex
Bestellst du beispielsweise Bestandteile für dein Produkt in China, haben diese einen langen Weg vor sich. Der Transport halb um den Globus kann mit verschiedenen Transportmitteln erfolgen:
- Lkw
- Flugzeug
- Containerschiff
- Güterzug
Vom Herstellungsort aus wird dein Einkauf zunächst mit dem Lkw in ein Logistikzentrum gebracht. In vielen Fällen reichen die Bestellungen eines Unternehmens nicht aus, um einen ganzen Container zu befüllen. Das bedeutet: Dein Kauf wird zusammen mit den bestellten Produkten anderer Käufer in einen Container verladen. Abhängig von der Ware ist dieser Container besonders gesichert oder temperiert. Beginnend im Logistikzentrum verläuft die weitere Reise deines Einkaufs in mehreren Etappen:
- Die beladenen Container werden zum nächsten Logistikhafen oder -flughafen gebracht, abgeladen und aufbewahrt.
- Nach der Abfertigung der Container wird der Zoll aktiv.
- Erreicht das Schiff den Hafen, wird der Container aufgeladen (bzw. ins Flugzeug geladen).
- In manchen Fällen reist der Container lediglich mit diesem Schiff oder Flugzeug in das Bestimmungsland. In anderen Fällen wird die Fracht erneut umgeladen.
- Nach der Ankunft wird der Container abgeladen und wartet auf die Importabfertigung. Es kann vorkommen, dass er dabei mehrfach den Standort wechselt. Je nachdem, wie viele verschiedene Stellen dafür zuständig sind.
- Schließlich wird der Container entweder mit einem Zug weitertransportiert oder die Ladung tritt den letzten Teil der Reise zum Bestimmungsort auf einem Lkw an.
Im Endeffekt bedeutet das: Viele Menschen kommen während der Reise mit deinem Container in Berührung. Häfen, Flughäfen, Bahnhöfe und Logistikzentren sind hektische Orte, an denen im Arbeitsalltag Dinge verloren gehen oder Aufzeichnungen unvollständig und fehlerhaft sind.
Die Sendungsverfolgung ist immer wichtig, ob es sich bei der Lieferung um eine Expresslieferung handelt oder nicht: Als Unternehmer musst du wissen, wann die Bestellung ankommt, damit du planen kannst. Auch deine Kunden haben Interesse daran, wie lang die Lieferfristen für deine Produkte sein werden. Um zu jedem Zeitpunkt über den Verbleib und den Zustand deiner Ware informiert zu sein, solltest du auf eine Kombination aus mehreren Lösungen setzen.
Transportsichtbarkeitsplattformen bilden eine Grundlage
Es gibt sogenannte Transportsichtbarkeitsplattformen, die die Daten der verschiedenen Logistikdienstleister sammeln und für Kunden zur Verfügung stellen. Die Vorteile: Der Zugang zu diesen Daten kostet dich eine relativ geringe Summe und du erhältst einen allgemeinen Überblick darüber, wo sich die Lieferung gerade befindet. Das ist eine einfache Form der Sendungsverfolgung. Das Problem: Die Daten sind in den meisten Fällen unvollständig und nicht genau genug.
Die Problematik hinter Transportsichtbarkeitsplattformen
Die Tatsache unvollständiger und fehlender Daten liegt darin begründet, dass an einem langen internationalen Transport zahlreiche Speditionen und Logistikdienstleister beteiligt sind. Große Speditionen wie etwa APL oder BLG Logistics zeichnen vorwiegend kontinuierlich Daten auf und nutzen Datenintelligenz sowie neue Technologien, um lückenlose Informationen zu gewährleisten. Allerdings gehen die Aufträge in verschiedenen Ländern teilweise auch an kleinere Anbieter, deren Service weniger umfassend ist. Die logistischen Dienstleistungen können sich dabei stark unterscheiden.
Zudem kann ein internationaler Transport durchaus bedeuten, dass deine Sendungen über zehnmal auf- und abgeladen, an Knotenpunkten gelagert, versetzt und bewegt werden. Dabei gehen deine Sendungen durch zahlreiche Hände. Und manchmal ist nicht einmal jemand dafür zuständig, Daten an die Plattformen zu melden.
In manchen Fällen lässt sich nicht nachvollziehen, wo genau in einem Logistikzentrum deine Lieferungen vor der Weiterversendung zwischengelagert werden. Fehlt diese Information, weil die jeweilige Spedition bzw. das Logistikzentrum darüber keine Aufzeichnungen anlegt, musst du deine Ware im Ernstfall aufwendig suchen lassen oder sie gar als Verlust verbuchen. Dabei geht wertvolle Zeit verloren, du hast im Unternehmen Leerlauf und deine Kunden sind unzufrieden.
Eine Transportsichtbarkeitsplattform kann immer nur so gut wie die Daten sein, mit denen sie versorgt wird.
Die Nachteile der Transportsichtbarkeitsplattformen auf einen Blick
Aus den Problemen, die Transportsichtbarkeitsplattformen mit sich bringen können, lassen sich folgende Nachteile ableiten.
- Die Telematikdaten spiegeln nicht zwingend die Echtzeit wider, sondern zeigen oft Fakten mit Verzögerung an.
- Du bist zu stark von der Arbeit anderer Anbieter abhängig, deren Standards sich von deinen unterscheiden können. Allein schon die unterschiedlich hohe Qualität der Sendungsverfolgung in den verschiedenen Ländern rund um den Globus kann zur Herausforderung werden.
- Gerade auf der ersten und letzten Meile, also kurz nach der Abholung der Ware und kurz vor der Zustellung, werden die Daten der Lieferung oft gar nicht oder nur manuell durch die Fahrer erfasst. Dabei kommt es leicht zu Fehlern oder die Daten fehlen komplett.
- Du erhältst nur Daten zum kompletten Auftrag, nicht zu einzelnen Artikeln, was aber je nach Art der Lieferung essentiell sein kann.
- Du hast keine Möglichkeit, den Zustand der Lieferung während der Reise zu überwachen – falls etwa eine Kühlkette unterbrochen wird oder eine Verunreinigung stattfindet, erfährst du davon nichts. So musst du die verdorbenen Güter bei der Ankunft zeit- und kostenintensiv nachbestellen.
- Du erhältst Standorte oft verzögert und auch Fehler sind nicht ausgeschlossen – auf dieser Basis Entscheidungen über den weiteren Sendungsverlauf zu treffen, kann zu Fehlentscheidungen führen, die Geld und Zeit fressen.
- Die verhältnismäßig ungenauen Angaben erschweren die Logistik bereits in normalen Zeiten – deutlich schwieriger wird sie noch, wenn besondere Probleme auftreten, wie etwa durch die Corona-Pandemie oder durch den unvorhersehbaren Stau im Panama-Kanal.
Das Resultat: Als alleiniges intermodales Sendungsverfolgungssystem sind diese Plattformen nicht geeignet. Du solltest dich nicht nur auf Transportsichtbarkeitsplattformen verlassen, wenn die Logistik deines Unternehmens ein intermodales Sendungsverfolgungssystem benötigt.
Sensoren und das Internet of Things
Du musst dich nicht auf Dienstleistungen anderer verlassen, sondern kannst selbst deine Lieferungen mittels Sensoren in Echtzeit überwachen.
Diese Vorteile bieten Sensoren
- Die Daten werden laufend gesammelt – unabhängig davon, ob dein jeweiliger Dienstleister für Logistik das auch tut oder nicht.
- Sie sind genau, wenn du die richtigen Sensoren verwendest – du kannst also beispielsweise exakt feststellen, in welchen Bereichen in einem Logistikzentrum deine Container abgestellt worden sind, falls diese Informationen vor Ort verloren gehen sollten.
- Du kannst feststellen, ob der Container zwischendurch geöffnet wurde oder nicht.
- Im Falle eines Diebstahls kannst du der Polizei mit genauen Positionsdaten aushelfen, sodass die Chance, deine Ware wiederzubekommen, deutlich höher ist als sonst.
- Du kannst laufend die Temperatur in deinem Container im Auge behalten, sodass du Bescheid geben kannst, sollte sie sich ungeplant ändern. So kannst du die Unterbrechung der Kühlkette verhindern und Verlusten vorbeugen.
- Du kannst den Zustand der Artikel überprüfen.
- In manchen Momenten besteht keine Verbindung zum Internet, etwa auf hoher See in einem Containerschiff oder in einem Flugzeug. Hier sammeln die Sensoren dennoch weiterhin Daten und laden sie in dem Moment in die Cloud hoch, in dem wieder eine Verbindung zum Internet möglich ist. Du bekommst also nach den jeweiligen Reiseabschnitten eine lückenlose Dokumentation der Phase, in denen du zwischenzeitlich keine Daten erhalten hast.
Nachteile der Sensoren auf einen Blick
Auch diese Technik bringt einige Nachteile mit sich, die vor allem damit zu tun haben, dass die Sensoren vielfältig sind.
- Du musst die Sensoren anschaffen oder mieten, ihren Einsatz planen und sie verwalten – das ist teurer und aufwendiger als nur die Nutzung der Plattform.
- Je nachdem, wie du deine Lieferungen vornehmen lässt, brauchen die Batterien eine bestimmte Lebensdauer oder die Option des Wiederaufladens etwa für monatelange Schiffsreisen.
- Je nach Art der Lieferung musst du Sensoren anschaffen, die engmaschig Daten melden, damit du den Zustand der Ware laufend überprüfen und im Bedarfsfall Alarm schlagen kannst.
- Je nach Art des Sensors fehlen unter Umständen einige Informationen – hinsichtlich der Genauigkeit und der Zustandsüberprüfung solltest du also sehr genau darauf achten, welche Sensoren du anschaffst, da es große Unterschiede gibt.
Kurzum: Du musst dich vor dem Kauf damit auseinandersetzen, welche Sensoren du in welchem Fall benötigst. Andernfalls kann es sein, dass du eine Ausgabe tätigst, die dir im Nachhinein nur wenig oder keinen Mehrwert bietet.
Die Lösung: Die Mischung macht’s
Inzwischen gibt es einige Anbieter, die das Beste aus beiden genannten Bereichen kombinieren. Das bedeutet, dass sie Plattformen bieten, auf denen in Echtzeit Sensordaten aufgenommen und zusammen mit anderen Daten in den jeweiligen Kontext gesetzt werden. So sind die Daten leichter einzuordnen und zu überprüfen. Du hast daher die Möglichkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen und deine Lieferketten nach Bedarf zu optimieren.
Für diese Plattformen ist es wichtig, dass die digitalen Datenströme, die nicht von den Sensoren stammen, sorgfältig ausgewählt und schließlich mit den Sensordaten in Bezug gesetzt werden. Diese Kombination bietet eine verlässliche Basis für geschäftliche Entscheidungen.
Die Vorteile dieser Vorgehensweise liegen auf der Hand
- Da du die Lieferungen genauer überwachen kannst, weißt du immer, wann und wo sie sind – du kannst deinen Kunden exakte Lieferfristen nennen, was ihre Zufriedenheit erhöht. Gleichzeitig sorgst du für mehr Effizienz in der Produktion und in deiner Lieferkette.
- Du erhältst alle wichtigen Informationen im Überblick, etwa zum Betrieb am Hafen oder am Flughafen, zu den Routen, auf denen deine Fracht unterwegs ist, und zum Zustand der Sendung.
- Du bekommst einen Überblick über die Lieferfristen, erhältst eine Dokumentation der getätigten Lieferungen und Sendungsverfolgungen, kannst frühere Leistungen nachvollziehen, die aktuellen Bedingungen einsehen und die Lieferkette in allen Einzelheiten nachverfolgen.
- Die Vollständigkeit der Informationen auch im Nachhinein sorgt dafür, dass du die Lieferketten für dein Unternehmen und deine Kunden optimieren kannst: Du weißt, wo die Schwachstellen sind und welche Anbieter du unter Umständen austauschen solltest.
Sensoren von Bornemann passen immer
Wir bei Bornemann bieten dir ein breites Sortiment an Sensoren für alle möglichen Waren und Lieferungen. Ob Express oder Langstrecke: Wir haben immer die passende Technik für deinen Bedarf. Damit du nicht versehentlich Modelle kaufst, die für deinen Bedarf nicht hundertprozentig passen, sprich uns an: Wir beraten dich gern.
Die Möglichkeiten, die wir dir bieten, sind vielfältig: Es gibt günstige Lösungen mit geringer Reichweite, die aber für bestimmte Waren vollkommen ausreichen. Darüber hinaus bieten wir aber auch hochsensible und spezifizierte Geräte, die dich mit einer Vielzahl von Informationen nicht nur über den Standort, sondern auch über den Zustand der Ware versorgen.
Findest du in unserem Sortiment nicht das Passende, ist auch das kein Problem. Du kannst uns jederzeit schildern, wofür du die Sensoren benötigst. Finden wir in unserem Angebot nicht die ideale Lösung für dich, entwickeln wir ein passgenaues Modell, das allen deinen Ansprüchen genügt.
Unsere Sensoren sind mit den verschiedensten modernen Techniken kompatibel und fügen sich nahtlos in bestehende intermodale Sendungsverfolgungssysteme ein. Unser Service kümmert sich gern für dich um die notwendige Implementierung.