RFID in der Logistik:Das sind die typischen Einsatzgebiete

RFID ist die Abkürzung für Radiofrequenz-Identifikation, die dir aus dem Logistikbereich sicherlich bekannt ist. Sie erlaubt es, Daten kontaktlos auszulesen und zu speichern. Dadurch kannst du Gegenstände oder auch Lebewesen automatisch überwachen, lokalisieren und identifizieren.

So funktioniert RFID

Ein RFID-System besteht immer aus einem Transponder (einer Antenne mit einem Chip) und einem Lesegerät (einer Einheit mit Antenne) sowie der zugehörigen Software. Diese Einzelteile kommunizieren miteinander per Funk. Die RFIDs nutzen also Wellen im Radiofrequenzbereich. Dies erklärt den Namen. Da der Transponder nur einige Millimeter groß sein muss, benötigt er nicht unbedingt eigene Batterien – die Energieversorgung kann auch über die Antenne ablaufen. Ein Transponder ohne eigene Batterie wird passiv genannt. Er lässt sich sehr preiswert herstellen. Aktive Transponder mit eigener Batterie hingegen sind teurer.

Die RFID-Systeme gibt es in drei verschiedenen Ausführungen:

  • mit niedriger Frequenz – langsame Datenübertragung bei geringer Reichweite (bis 1 m), aber gut geeignet für metallische oder nasse Umgebungen
  • hoher Frequenzbereich – etwas schnellere Übertragung bei etwas größerer Reichweite (bis 1,5 m)
  • Ultrahochfrequenz – schnelle Datenübertragung vom passiven Transponder, mit großer Reichweite (bis 18 m)

Die Herstellung letzterer Transponder ist am günstigsten, weshalb viele Anbieter sich darauf spezialisieren. Der Einsatzbereich der Ausführungen unterscheidet sich:

  • RFID-Systeme im Niedrig-Frequenzbereich eignen sich etwa für die Identifikation von Tieren oder für Wegfahrsperren.
  • Die RFID-Systeme im hohen Frequenzbereich werden zum Bezahlen, für Tickets, in Bibliotheken oder bei Zutrittskontrollen benutzt.
  • RFID-Systeme im Hochfrequenzbereich bieten sich speziell für Handelsgüter und die Identifikation von Paletten und Mehrwegbehältern an.

Bei den Transpondern für den Niedrig- und den Hochfrequenzbereich handelt es sich nicht um passive Modelle. Daher sind sie in der Herstellung aufwendiger und teurer.

Bei der RFID handelt es sich um eine wichtige Technologie – und zwar um eine Schlüsseltechnologie für die Industrie 4.0, für weltweite Vernetzung und für das Internet of Things (IoT).

Das sind die wichtigsten RFID-Einsatzgebiete

Die kontaktlose Übertragung von Daten ermöglicht den Einsatz für sehr viele verschiedene Anwendungsbereiche. Grundsätzlich kann diese Form der Datenübertragung über all dort eingesetzt werden, wo Gegenstände oder Lebewesen

  • transportiert
  • überwacht
  • gelagert
  • gekennzeichnet
  • erkannt
  • registriert

werden müssen. Da für die Erfassung kein Sichtkontakt notwendig ist, erweitert die RFID das Konzept des Barcodes.

Es können bis zu 1.000 Teile gleichzeitig identifiziert werden.

Die praktische Technologie kommt in vielen Bereichen zum Einsatz.

Identifizierung von Tieren

Sowohl Haus- als auch Nutztiere oder Zootiere können mit Chips versehen werden. Diese erlauben es, das Tier eindeutig seinem Besitzer zuzuordnen.

Gesundheitswesen

Im Gesundheitswesen wird die RFID auf vielfältige Weise eingesetzt, etwa:

  • zur Identifikation und Lokation von Medikamenten und Blutkonserven
  • zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen
  • zur leichteren Rückverfolgbarkeit pharmazeutischer Produkte
  • zum Identifizieren von Patienten – auf dem Mikrochip kann die Patientennummer gespeichert werden, und der Arzt, der sie ausliest, kann direkt auf alle in der Datenbank gespeicherten notwendigen Informationen über den Patienten zugreifen
  • zum Beschränken des Zugangs zu bestimmten Bereichen innerhalb von Pflegeeinrichtungen, was der Sicherheit der Patienten dient, vor allem jener mit Demenz

Mehr über den Einsatz der RFID und Digitalisierung im Gesundheitswesen erfährst du in diesem Beitrag.

Logistik

Bestandskontrolle war noch nie so einfach: Wenn du die fraglichen Objekte mit Transpondern versiehst, werden sie beim Aus- und Eingang automatisch und in Echtzeit erfasst. Du bist also stets auf dem neuesten Stand und das ganz ohne aufwendige Inventur, die zudem immer auch noch fehleranfällig ist.

Auch während der Auslieferung kannst du deine Produkte mit dem RFID System überwachen: Es kann beispielsweise die Temperatur und die Einhaltung der Hygienestandards während des Transports kontrollieren, sodass du bei Bedarf jederzeit eingreifen kannst.

Produktion

In der Produktion versiehst du entweder die Bauteile selbst oder die Ladungsträger mit den Transpondern. Mehrfach während der Produktion werden die gekennzeichneten Objekte erfasst, was den gesamten Vorgang und die Menge der Produkte transparent und nachvollziehbar macht.

Handel

In Warenhäusern gibt es gleich mehrere Anwendungen für die RFID: Sie kann als Warenetikett dienen, aber auch zur Diebstahlsicherung. Für Letztere wird die Technologie etwa in elektronischen Artikelsicherungssystemen verwendet. Außerdem kann die RFID bei der Logistik innerhalb des Geschäfts hilfreich sein und beim Bezahlvorgang helfen.

Bibliotheken

Vorbei ist die Zeit der Karteikarten, in denen die Mitarbeiter von Büchereien und Bibliotheken abstempelten: Heute können alle Bücher mit einem Chip versehen werden, der beim Ausleihen dann ausgelesen wird. Die Informationen werden automatisch in der Datenbank gespeichert.

Kundenkarten

Karten mit RFID eignen sich als intelligente Kundenkarten. Das Unternehmen, das sie ausgibt, wird in der Regel darüber informiert, was du zu welchem Zeitpunkt gekauft oder welche Dienstleistung du in Anspruch genommen hast.

Fahrzeugbranche

In der Fahrzeugbranche sind RFID-Systeme relativ weit verbreitet. Sie werden genutzt für

  • die Informationsübertragung von Montageanleitungen an die Roboter, die im Fertigungsbereich eingesetzt werden (dafür müssen spezielle hitzebeständige Transponder verwendet werden)
  • die Erhöhung der Produktionssicherheit durch die Dokumentation der absolvierten Arbeitsschritte
  • Wegfahrsperren, die Menschen ohne Schlüssel das Fahren des Autos unmöglich machen

Auch die neue Technologisierung und Automatisierung auf den Straßen sind RFID-Einsatzgebiete: Sind beispielsweise Transponder an den Windschutzscheiben angebracht, kann der Verkehr an RFID-fähigen Mautstellen viel schneller fließen.

Das sind die Vorteile der RFID

Die RFID ist eine vielfältig einsetzbare, verhältnismäßig günstige und neue Technologie, die in ganz verschiedenen Branchen die Arbeitsabläufe erleichtern kann:

  • deine Mitarbeiter können Aufgaben schneller erledigen
  • dank der automatischen Erfassung der Daten kommt es nicht zu Fehlern
  • die Daten werden in Echtzeit übertragen und müssen nicht mühsam recherchiert werden
  • automatische Absicherung ist möglich – gegen Diebstahl, aber auch gegen unbefugtes Betreten
  • du kannst Objekte mit einem Transponder jederzeit lokalisieren
  • Gegenstände oder Tiere lassen sich zweifelsfrei zuordnen
  • dank Chargennummern und anderen sehr genauen Informationen sind beispielsweise Mindesthaltbarkeitsdaten oder bei Bedarf Rückrufaktionen leicht zu ermitteln bzw. durchzuführen

Kurz: Die RFID bietet sehr viele Vorteile. Sie erleichtert dir in verschiedener Hinsicht die Arbeitsabläufe im Unternehmen und minimiert die Fehlerquellen. Die Technologie unterstützt deine Belegschaft, erhöht die Qualität der Produkte, erleichtert die Verwaltung und führt so letzten Endes auch zu zufriedeneren Kunden.

Die RFID verschlankt den Arbeitsalltag im Unternehmen

Bist du auf der Suche nach Maßnahmen, die die Abläufe in deinem Unternehmen schneller, sicherer und weniger aufwendig gestalten? Die RFID kann dir hierbei in vielen Bereichen nützlich sein. Je nachdem, wo du sie einsetzen möchtest, kommen dafür aktive oder passive RFID-Systeme infrage, wobei die passiven insgesamt etwas kostengünstiger sind.

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