Digitale Lieferkette:IoT, KI und RPA für die digitalen Lieferketten der Zukunft
Hast du mit Logistik zu tun, hast du sicherlich schon gehört, dass IoT, KI und RPA Lieferketten revolutionieren sollen. Aber was genau verbirgt sich hinter diesen Abkürzungen? Wie funktioniert die jeweilige Technologie und wo finden sie Anwendung? Welche Herausforderungen der Lieferketten können sie wirklich lösen? In diesem Artikel beantworten wir diese Fragen und erklären gleichzeitig, weshalb die Zukunft der Lieferketten nicht in einer dieser Technologien liegen kann, sondern nur in einer Kombination aus allen dreien.
Ein gut funktionierendes System
Jedes Unternehmen kann wie ein gut funktionierendes System agieren: Das aktuelle Geschehen wahrnehmen, einzelne Situationen analysieren und Entscheidungen über die passenden Vorgehensweisen treffen, die ohne Zeitverzug umgesetzt werden. Auf diesen Prozess hat die Industrie 4.0 einen entscheidenden Einfluss genommen und dabei neue Technologien hervorgebracht. Die Kombination aus dem Internet of Things (IoT), Künstlicher Intelligenz (KI) und Robotic Process Automation (RPA) kann diese Schritte in einer nahtlosen Abfolge ausführen – die drei Technologien können in einem gewissen Rahmen also relativ autonom arbeiten.
IoT – Das Internet der Dinge
Das IoT sieht alles, was in deiner Lieferkette vor sich geht. Genauer gesagt: Das IoT sammelt permanent Daten in Echtzeit und sendet sie an die zentrale Stelle. Dieser Vorgang kann automatisiert bzw. teilautomatisiert ablaufen. Bei Handheld-RFID und Barcodes etwa würde man von einer teilweisen Automatisierung der Datenerfassung sprechen, bei BLE-Tags und GSM von der vollautomatischen Datenerfassung.
Die Sichtbarkeit der Supply Chain hat in den letzten Jahren bedeutende Schritte nach vorn gemacht: Zunächst wurden Daten im großen Stil auf Servern oder auch schon in der Cloud gelagert. Mit IoT handelt es sich aber um vollkommen andere Mengen an Daten, die noch dazu ohne Zeitverzug erfasst und gespeichert werden. Mittels IoT kann also jedes Unternehmen seine Güter und Anlagen immer im Blick haben. Gleiches gilt für Lieferungen, die in andere Teile der Welt unterwegs sind.
Das bedeutet, dass du an jedem beliebigen Punkt deiner Lieferkette den Standort und mit den passenden Sensoren sogar den Zustand für ein bestimmtes Produkt oder eine Lieferung abfragen kannst, ohne für die Information auf die jeweils zuständigen Lieferanten angewiesen zu sein. Auch in der Logistik profitierst du davon, weil du alle deine Transportmittel und Geräte lokalisieren kannst, ohne dafür andere Leute kontaktieren zu müssen.
Die Nachteile des IoT
Das IoT sammelt zwar Daten in Echtzeit, kann damit selbst aber nichts anfangen – für Prozesse wie etwa die Analyse und Interpretation der Daten ist dann die Künstliche Intelligenz zuständig. Wenn zum Beispiel einer deiner Container am Hafen feststeckt, kann das IoT dir anhand der passenden Sensoren sagen, ob er den Zoll schon passiert hat und ob jemand die Tür geöffnet hat. Eine Handlungsempfehlung kann das IoT aber nicht aussprechen – also, ob du abwarten solltest oder ob bestimmte Unterlagen benötigt werden. Das sieht bei der KI ganz anders aus.
RPA – Robotic Process Automation
RPA erlaubt es Maschinen, eine vorprogrammierte Aufgabe immer wieder durchzuführen. Dabei ist sie effizienter und weniger fehleranfällig als ein Mensch, bei dem Aufmerksamkeit und Konzentration irgendwann nachlassen. Daher findet RPA oft Einsatz in Prozessen wie
- der Herstellung
- der Fakturierung
- der Rechnungsstellung
- dem Berichtswesen
- dem Kundendienst
Besonders repetitive Aufgaben können im Normalfall automatisiert werden. Ein gutes Beispiel ist etwa die automatisierte Beschaffung: Verzeichnen die Sensoren ein Absinken der Bestände unter einen bestimmten Punkt, bestellt die Maschine automatisch nach.
Der Nachteil von RPA
RPA ist nicht imstande, selbstständig zu handeln. Das bedeutet, dass der Befehl von anderer Seite kommen muss – RPA kann die programmierten Aufgaben abarbeiten, aber nicht darüber entscheiden, wie genau das vonstattengehen soll. Um beim Beispiel zu bleiben: Sie wählt nicht selbstständig einen günstigeren Händler für die Bestellung aus. Der Befehl kommt von der KI.
Digital Supply Chain – so arbeiten IoT, KI und RPA zusammen
Möchtest du zum Beispiel eine Sendung per Flugzeug verschicken, weißt du dank IoT-Sensoren immer genau, in welchem Flugzeug sich deine Lieferung befindet. Der RPA-Algorithmus kann sich in das jeweilige Frachtsystem einloggen und herausfinden, ob es sich um ein Frachtflugzeug oder um ein Passagierflugzeug handelt. Bei Passagierflugzeugen dauert die Abfertigung nach der Landung länger. Entsprechend kann ein Unterschied von mehreren Stunden entstehen, bis deine Lieferung den Zoll erreicht.
Die KI kann mithilfe der so erhaltenen Daten vorhersagen, wann die Sendung wahrscheinlich abgefertigt sein wird und wie du sie am günstigsten und raschesten zu ihrem Zielort weitertransportieren lässt. Sie weist die RPA an, sich beim Sendungsbuchungsportal des Lieferanbieters vor Ort einzuloggen und einen Auftrag für die Fracht aufzugeben.
Falls weitere Verzögerungen auftreten, entdecken die Sensoren des IoT sie sofort. Die KI nutzt die neuen Informationen, um die passende Entscheidung zu treffen. Aufgabe der RPA ist es, auf Befehl den Zustellungszeitpunkt neu zu planen und bei Bedarf den Lieferanten zu wechseln. All diese Prozesse können ablaufen, ohne dass ein Mensch eingreift. Du kannst dir sicher vorstellen, was für eine Arbeitserleichterung das für dein Supply Chain Management ist.
Das passende System aus IoT, KI und RPA für die digitale Lieferkette deines Unternehmens
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Systeme, die die drei verschiedenen Technologien einer digitalen Lieferkette miteinander verbinden. Bist du unsicher, welche Lösung sich für dein Unternehmen eignet, kannst du dich gern an uns wenden: Wir kennen uns mit den neuen Technologien sehr gut aus und stellen dir für dein Unternehmen das passende Set zusammen. Was geeignet ist, hängt von vielen verschiedenen individuellen Faktoren ab und lässt sich nicht von einem Unternehmen auf das andere übertragen. Sprich uns einfach an, wir helfen dir gern mit unserer Expertise weiter.