Waffensicherheit: RFID Technik macht Waffen sicherer
In einigen Actionfilmen wurde diese neuartige Sicherheitsmaßnahme bereits vorgestellt: Eine sogenannte Signaturwaffe (smart gun) kann nur durch eine autorisierte Person betätigt werden. Zuletzt wurde eine solche Szene im Jahr 2012 in dem Film “James Bond 007: Skyfall” gezeigt. Dort kann die Schusswaffe nur durch Bond persönlich abgefeuert werden, wenn er sie in der Hand hält. Bereits seit mehreren Jahren wird an solchen neuartigen Methoden gefeilt, um den Umgang mit Waffen sicherer zu gestalten und einen Missbrauch durch Unbefugte gezielt zu verhindern.
Bisherige technische Möglichkeiten
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es bereits einige verschiedene Funktionsweisen. Sie sind sich allerdings in einem Punkt ähnlich: Der Schütze muss eine Zugangsberechtigung zur Waffe bekommen. Dazu muss es zwischen der Waffenmechanik und der Sicherungselektronik eine Schnittstelle geben, die verhindert, das nicht autorisierte Personen wie Kinder oder Kriminelle damit schießen können. Schusswaffen werden dabei eng mit ihrem Besitzer verknüpft. Bisher wurden dazu überwiegend biometrische Daten (Fingerabdruck, Iris, Netzhaut) oder PIN-Verfahren (Passwort, Nummer) verwendet. Vor einigen Jahren wurde schließlich die Idee vorgestellt RFID Technik für mehr Waffensicherheit einzusetzen.
RFID als Entriegelungselement für Waffen
RFID steht zuerst einmal für eine kontaktlose Übertragung bestimmter Daten. Für die Waffensicherheit würde das bedeuten, dass man nur mit Hilfe einer solchen Anwendung die Berechtigung zum Schießen erhalten kann. Hierfür wird ein RFID Scanner in die Waffe eingebaut. Er kann RFID Chips auslesen. Diese müssen sich an oder in der Hand des Schützen befinden. Hierfür gibt es beispielsweise die Möglichkeit eine Uhr, ein Armband oder einen Ring zu tragen. Hierin ist jeweils ein Funksender enthalten, der mit dem Empfänger in der Waffe kommunizieren kann. Um die Waffe zu entsperren, muss die Uhr, das Armband oder den Ring im Vorfeld lediglich durch den eigenen Fingerabdruck oder einen PIN-Code entsichert werden. Anschließend kann man die Waffe, sofern man sie in der Hand behält, eine Zeit lang benutzen, bevor sie erneut gesperrt wird. Falls sie sich also aus Handnähe entfernt, wird sie sofort gesperrt und kann nicht mehr zum Schießen verwendet werden.
Mögliche Erweiterungen
Inzwischen gibt es neben der Entwicklung einer höheren Waffensicherheit auch Forschungen zu intelligenten Waffen. Diese sollen selbstständig erkennen können, worauf sie gerichtet werden, und anschließend entscheiden, ob sie abfeuern. Zielt der Schütze also auf eine Schießscheibe, geht der Schuss raus, wird sie allerdings auf einen Menschen oder ein Tier gerichtet, bleibt er drin.
Kritische Betrachtungsweise der RFID Technik
Als vorrangiger Nutzen der erhöhten Waffensicherheit wird argumentiert, dass man dadurch eine hohe Anzahl an Menschenleben retten würde, denn in erster Linie soll diese Technik es erschweren, dass jeder einfach so Waffen einsetzen kann. Speziell in Amerika ist daher in den letzten Jahren die Diskussion um dieses heikle Thema sehr groß. Viele befürchten ihre geliebten und gelebten Rechte zu verlieren. Zudem hat die Waffenlobby (NRA) dort einen sehr großen Einfluss. Allerdings sollte man sich, wie bei jeder neuen Entwicklung, genauestens informieren und auch mögliche Risiken betrachten. Ein Punkt, der in Bezug auf die Anwendung von RFID dabei bereits am Anfang geäußert wurde, war Kritik an der Implantierung eines RFID Chips in die Hand. Zwar nutzen weltweit bereits einige Menschen aus verschiedenen Gründen die Möglichkeit, sich diese unter die Haut pflanzen zu lassen. Allerdings scheint diese Vorstellung für die meisten von uns in der heutigen Zeit noch sehr abstrakt. Zudem gibt es weiterer kritische Punkte und viele offene Fragen, die bisher ungeklärt geblieben sind und sich wahrscheinlich auch erst im Laufe der Zeit klären werden: Was passiert langfristig mit den bisherigen Waffen? Ist die Technik manipulationssicher? Können gängige Notfallszenarien mit dieser Lösung abgedeckt werden?
Viele Kritikpunkte sind angebracht, denn auch wenn diese Technik, speziell mit RFID, für mehr Sicherheit im Umgang mit Waffen führen soll, birgt sie dennoch ein gewisses Risiko. Daher sollte man bei der technischen Entwicklung und in der Forschung soweit sein, dass der Nutzen die Kosten deutlich überwiegt. Zusätzlich sollte im Hinblick auf dieses Thema ein möglichst hoher Konsens in der Gesellschaft herrschen.