Moderne Trackingsysteme:So unterscheiden sich RFID und RTLS

Besitzt du einen Fuhrpark oder bist du in der Produktion tätig, weißt du, wie essentiell Trackingsysteme sein können: Durch diese erhältst du Informationen, die dir eine genaue Planung ermöglichen. Besonders bekannt sind die Systeme RFID und RTLS. Wie sie funktionieren und inwieweit sie sich voneinander unterscheiden, erfährst du hier.

Darum sind Trackingsysteme so lohnenswert

Tracking-Systeme erlauben dir die Fahrzeugortung, die Ortung von Geräten oder das Verfolgen von Materialien. Das bedeutet, dass du deine Planung den erhaltenen Informationen jederzeit anpassen kannst:

  • Nutzt du für das Flottenmanagement Fahrzeugortungssysteme, kannst du für einen neuen Auftrag jederzeit das Fahrzeug wählen, das den kürzesten Weg zurücklegen muss. Die Kunden freuen sich über eine rasche Reaktion, du sparst Sprit und der jeweilige Fahrer kann seinen Tag effizient nutzen, ohne allzu lange auf der Straße zu sein.
  • Geräte lassen sich ebenfalls orten. So geht einerseits nichts verloren, andererseits erleichtert das Signal auch die Prüfung des Arbeitsbeginns: Das Signal wird aus dem Fahrzeug gesendet, in dem die Geräte transportiert werden. Es bricht ab, wenn der Fahrer sie am Zielort herausnimmt.
  • Du kannst die Produktion problemlos überwachen, indem du die Fertigungsstraßen mit Tracking-Systemen versiehst. Sie zählen die hergestellten Produkte oder Teilprodukte und zeigen frühzeitig an, falls etwas nicht stimmt.
  • Langwierige Inventuren gehören der Vergangenheit an, wenn du deinen Lagerbestand dank der passenden Trackingsysteme jederzeit im Blick hast.

Kurz: Je mehr Informationen du hast, desto besser kannst du deine Arbeit strukturieren und desto effizienter können deine Mitarbeiter ihren Arbeitstag nutzen. Du suchst nicht lange nach Lieferungen, die irgendwo abgestellt werden, und du hast immer einen Überblick darüber, wo deine Geräte sind.

Unterschiede zwischen RFID und RTLS

Wenn du überlegst, Systeme für das Tracking von Fahrzeugen, Materialien oder Gegenständen anzuschaffen, solltest du wissen, wofür die einzelnen Abkürzungen stehen. Dahinter verbergen sich nämlich recht unterschiedliche Technologien: Sie haben verschiedene Reichweiten, verursachen unterschiedliche Kosten und eignen sich für verschiedene Einsatzbereiche.

RFID arbeitet im Kurzwellenbereich

RFID steht für Radio Frequency Identification. RFID-Systeme setzen sich zusammen aus einem sogenannten Transponder oder Tag und einem Lesegerät (Reader). Das Lesegerät empfängt die Signale, der Tag sendet sie aus. Der Tag hat nur einen kleinen Speicher und benötigt keine eigene Batterie. Auf ihm lassen sich knappe Informationen wie beispielsweise Seriennummern speichern. Typische Einsatzgebiete für einen RFID-Tracker sind etwa:

  • Logistik (Ausgang, Eingang, Messung der Lagerbestände)
  • Handel (Ausgang, Eingang, Etikett, Diebstahlsicherung, Kundenkarten)
  • Produktion (Überwachung des Herstellungsprozesses)

Auch in der Gesundheits- und Fahrzeugbranche findet die RFID viele verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Die Technologie wird an Mautstationen und bei der Zutrittskontrolle eingesetzt.

Es ist allerdings wichtig zu wissen, dass die Reichweite von RFID-Trackern stark begrenzt ist: Sie liegt meist bei unter einem Meter. Das bedeutet, dass sich Transponder und Reader zur Signalübertragung nah beieinander befinden müssen. Durch diese Besonderheit ist die Technologie ideal geeignet, um Gegenstände, die mit dem Transponder versehen sind, zu zählen und zu identifizieren. Sie erlaubt die punktuelle Ortung.

Zu den Vorteilen der RFID-Systeme gehört, dass sie sehr günstig in der Anschaffung und gleichzeitig meist kompatibel sind mit den Modellen anderer Hersteller. Das erlaubt oft die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit.

Achtung: Für die Übermittlung von Positionsdaten in weiterer Entfernung und in Echtzeit sind Trackingsysteme mit RFID nicht geeignet!

RTLS erlaubt Tracking in Echtzeit

RTLS steht für Real Time Locating System. Eigentlich sollte hier aber der Plural stehen, denn die Abkürzung umfasst mehrere verschiedene Ortungstechnologien wie etwa

  • WLAN (Wireless Local Area Network)
  • BLE (Bluetooth Low Energy)
  • UWB (Ultra-Wideband)

Alle diese Tracking-Systeme bestehen aus zwei Hardware-Komponenten – Beacon und Nodes. Das sogenannte Beacon wird an dem zu verfolgenden Asset befestigt. Die Nodes sind zum Empfangen der Signale da. Mindestens drei dieser Nodes bringst du beispielsweise im Gebäude deines Unternehmens an. Je mehr du davon nutzt, desto höher ist die Genauigkeit der Standortbestimmung.

Die Systeme funktionieren mittels der sogenannten Trilateration und Triangulation. Dabei handelt es sich um Informationen zur Distanz zwischen Beacon und Nodes sowie um solche zum aktuellen Winkel. Auf diese Weise kann die Software den Standort des gesuchten Objekts sehr genau bestimmen – je nach Technologie bis auf einen Meter bzw. auf 30 Zentimeter genau sogar. Hier gilt: Je genauer die Systeme arbeiten, desto teurer sind sie für dein Flottenmanagement. Ein BLE-System mit einer Reichweite von 75 Metern und einer Genauigkeit von einem Meter ist zum Beispiel günstiger als ein UWB-System mit einer Reichweite von 150 Metern und einer Genauigkeit von 30 Zentimetern.

Die Tracker kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn du bestimmte Gegenstände im Shopfloor lokalisieren möchtest.

Informationen zu weiteren Use Cases der RTLS-Technologie findest du hier.

GPS eignet sich zum weltweiten Tracking

Falls du deine Bestellungen oder Lieferungen an deine Kunden in der Supply Chain überwachen möchtest, ist die satellitengestützte GPS-Ortung am besten für dich geeignet. Es kommt auch bei der Fahrzeugüberwachung zum Einsatz. GPS-Tracking versorgt dein Flottenmanagement ebenso wie RTLS-Systeme mit Informationen in Echtzeit, allerdings erhältst du sie von überall auf der Welt.

Bestes System je nach Bedarf

Es lässt sich nicht sagen, welches der Tracker das Beste ist – schließlich kommt es darauf an, wofür du sie nutzen möchtest. In vielen Unternehmen kommen alle drei Systeme zum Einsatz: Die Produktion wird mittels RFID überprüft, die Lagerbestände mithilfe von RTLS-Systemen kontrolliert und in Ordnung gehalten und die Auslieferung schließlich mittels GPS überwacht.

Der Vorteil an modernen Tracking-Systemen ist, dass die Daten jeweils übersichtlich gebündelt werden und für dich immer abrufbar sind. Das heißt, dass du nicht erst aktiv die Empfangsgeräte auslesen lassen musst: Du bekommst die Daten an dein Endgerät übertragen und kannst direkt dort damit arbeiten, wo du gerade bist.

Trackingsysteme verschlanken die Arbeitsabläufe

Ob in der Produktion, im Lager, im Handel, in der Logistik oder im Hinblick auf das Flottenmanagement: Das Tracking erleichtert dir die alltägliche Arbeit. Die Informationen, die du von den modernen Geräten erhältst, erlauben dir sorgfältige Planung und genaue Voraussagen. Zudem verhindern sie, dass wertvolle Arbeitszeit für Suchen und Missverständnisse verloren geht. Auch Defekte an Maschinen oder Verschleiß lassen sich damit frühzeitig entdecken. Stellst du bei den Messungen Unregelmäßigkeiten fest, kannst du schnell reagieren und oft das Schlimmste verhindern. Ehe du dich für eines der Trackingsysteme entscheidest, solltest du dir über das Einsatzgebiet im Klaren sein.

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