Elektroautos im Fuhrpark:Nachhaltiger Trend oder nur Hype?

Elektroautos im Fuhrpark: Nachhaltiger Trend oder nur Hype?

Elektroautos sind mit Vollgas in der gesellschaftlichen Diskussion angekommen. Obwohl sich die positive Haltung der Bürger dazu noch nicht im Absatz niederschlägt, überlegen auch immer mehr Unternehmen, ihre Fahrzeugflotte entsprechend zu erweitern. Vielleicht trifft das ja auch auf deine Firma zu. Was spricht für Elektroautos im Fuhrpark, was dagegen? Wir beleuchten das Thema auf unserem Blog.

Deutsche Firmen Vorreiter bei E-Mobility in der Flotte?

Findest du diese Zahlen zum Thema Elektroauto und Fuhrpark auch beeindruckend? Auf 10.000 Elektrofahrzeuge sowie 12.000 E-Bikes und E-Trikes ist die “grüne Flotte” der Deutschen Post DHL Group mittlerweile angewachsen. Das hat die Deutsche Post in einer Pressemeldung*1 vom August 2019 verkündet. Um den Strombedarf der E-Flotte abzudecken, hat der Konzern bereits rund 13.500 Ladesäulen in seinen Depots und Zustellstationen installiert. Dieses Engagement macht die Deutsche Post zu einem Vorreiter beim Thema Elektromobilität, wie der Konzern in seiner Presseinfo unterstreicht.

Doch mittlerweile ziehen andere Unternehmen nach. Laut einer aktuellen Studie*2 ist der Anteil von Elektroautos in deutschen Fuhrparks von 2016 bis 2018 um 170 Prozent gestiegen. Ein gewaltiges Plus – zumindest auf den ersten Blick. Tatsächlich setzen bislang nur wenige deutsche Unternehmen elektrische Geschäftswagen ein. In Zahlen ausgedrückt liegt der Gesamtanteil von E-Autos in deutschen Firmenflotten im Schnitt erst bei einem Prozent. In 80 Prozent der 700 untersuchten Fuhrparks existiert sogar noch kein einziger Stromer. Die absoluten Zahlen entsprechen also nicht dem, was der Trend suggeriert.

Elektroautos im Fuhrpark: Das sind die Vorteile

Was aber sind denn eigentlich die Erwartungen, wenn du über Elektroautos im Fuhrpark setzen würdest? Unternehmen sehen darin primär diese Vorteile:

  • Durch selbsterzeugten (Öko-)Strom an Ladesäulen verringern sich Kosten und Abhängigkeiten (z.B. Öl bzw. Benzinpreis).
  • Im Vergleich zu konventionellen Autos fallen die Aufwände für Wartung und Reparaturen geringer aus.
  • Da der Staat den Absatz von Elektroautos finanziell fördert und steuerlich begünstigt, lassen sich Anschaffungskosten und Steuerzahlungen reduzieren.
  • Mittels einem intelligenten, Software-gesteuerten E-Flottenmanagement ist es möglich, die Fahrzeuge hoch effizient einzusetzen.
  • Unter Umständen ergeben sich langfristig weitere Einsparungspotenziale – etwa, weil sich die E-Flotte mit leistungsfähigeren Batterien*3 nachrüsten lassen.

Hinzu kommt ein monetär schwer erfassbarer, aber bemerkenswerter Image-Gewinn. Mit einer E-Flotte präsentiert sich deine Firma als zukunftsorientiertes Unternehmen, das Verantwortung übernimmt und für den Umweltschutz eintritt.

E-Mobility in der Flotte: Das sind die Nachteile

Warum also sind deutsche Unternehmen so zögerlich, wenn es um den Einsatz von Elektroautos im Fuhrpark geht? Das sind die Hauptgründe für die Zurückhaltung:

  • Die Reichweite der Fahrzeuge ist für die benötigte Zwecke zu gering, was häufige Ladestopps erfordert.
  • Aufgrund unzureichender Infrastruktur existieren zu wenig gut erreichbare E-Tankstellen und Ladestationen.
  • Die Preise für Strom variieren je nach Region und Netzbetreiber – das produziert Extrakosten, wenn beim Arbeitgeber keine eigenen Ladesäulen verfügbar sind.

In der Konsequenz führt das dazu, dass die Kosten für den laufenden Betrieb zu hoch ausfallen. Was aber unumstritten ist: Das Thema Elektromobilität wird auf Unternehmerseite immer “heißer”. Der Trend zu Elektroautos im Fuhrpark ist auch nachweisbar. Tatsächlich zeigt die oben genannte Studie, dass manche Unternehmen bereits einen sehr hohen Anteil – durchschnittlich 80 Prozent – an elektrischen Fahrzeugen in ihrer Flotte nutzen. Bei diesen Firmen handelt es sich vorwiegend um neue Mobilitätsanbieter wie Carsharing-Firmen oder Autovermieter, die auf E-Autos spezialisiert sind. Aber auch lokale Lieferservices oder ortsansässige Handwerker und Techniker nutzen Stromer intensiv. Sie alle eint, dass sie meist im Stadtgebiet unterwegs sind und daher nur kurze Wege zurücklegen müssen.

Dafür lohnt sich der EInsatz von Elektroautos im Fuhrpark

Über diese geringen Distanzen lassen sich E-Autos ökologisch schonend und kostengünstig nutzen. Gegenwärtig eignen sich Stromer also vor allem, wenn du sie für diese Zwecke einsetzt:

  • Service- und Lieferfahrten in Stadtgebieten, die von Stop-and-Go-Verkehr bei niedriger Geschwindigkeit geprägt sind.
  • bei Fahrten, die nur ein Transportmittel mit wenig Platzbedarf erfordern (ein bis zwei Personen) – also kompakte Fahrzeuge mit geringem Stromverbrauch.
  • bei regelmäßiger ähnlicher Fahrstrecke über Distanzen, die die Batteriekapazität effektiv ausnutzen.

Das macht Elektroautos im Fuhrpark vor allem für die lokale Industrie (z.B. Holz- und Metallproduktion) und den Dienstleistungssektor attraktiv, wie es ja auch die zuvor genannte Studie belegt. Dazu gehören kleine oder mittelständische Unternehmen, die Essen ausliefern oder technische Services und haushaltsnahe Dienstleistungen anbieten – etwa Handwerkerarbeiten. Auch für Kurierfahrten und Pflegedienste können E-Autos eine sinnvolle Ergänzung der Fahrzeugflotte sein. Das gilt auch allgemein für Firmen, die mehrere Standorte in der gleichen Region betreiben und regelmäßig zwischen den einzelnen Betrieben pendeln.

Blick in die Kristallkugel: So entwickelt sich das Flottenmanagement mit E-Autos

Angesichts der technischen Entwicklung in der Wachstumsbranche Elektromobilität dürfte die Reichweite mittelfristig kein Hindernis mehr sein, wenn du über den Einsatz von Elektroautos im Fuhrpark nachdenkst. Denn aktuelle Zahlen der Autohersteller belegen einen raschen Fortschritt. So ist die durchschnittliche Reichweite der weltweit verkauften Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride zwischen Oktober 2018 und 2019 von 183 Kilometern auf 295 Kilometern gestiegen*4. Aufgrund dieser Entwicklungen ist davon auszugehen, dass sich Stromer auch zunehmend für Mittelstrecken nutzen lassen. Somit wird das Elektroauto auch für Unternehmen interessant, die überregional tätig sind und bei Dienstreisen größere Distanzen überwinden müssen.

E-Flottenmanagement leicht gemacht – darauf kommt es an

Die entsprechend längeren Fahrtstrecken einzelner Firmenwagen macht die Verwaltung deines Fuhrparks anspruchsvoller. Schließlich sollen die Autos möglichst effizient unterwegs sein. Daher wird ein Tool für das Flottenmanagement erst recht unumgänglich. Arbeitest du als Fuhrparkmanager, übermittelst du damit an die Fahrer in Echtzeit Routen und Aufträge zusammen mit der aktuellen Verkehrslage. Das ermöglicht die Kontrolle und spart Zeit und Geld.

Die Basis eines effizienten Tools ist ein zuverlässig arbeitendes GPS System, über das sich der Status des Fuhrparks jederzeit nachverfolgen lässt. So kannst du Fahrzeuge und Routen aufeinander abstimmen – idealerweise sowohl auf dem Computer als auch über mobile Geräte. Ein sauber geführtes elektronische Fahrtenbuch wird im Zuge dessen umso wichtiger. Professionelle Lösungen für Firmen zeichnen sowohl das Datum, die Uhrzeit, die Start- und Zieladresse als auch die Anzahl der gefahrenen Kilometer auf. So sind die unternommenen Reisen lückenlos dokumentiert. Das macht es einfacher, die Routenplanung bei Bedarf zu optimieren.

Übrigens: Entscheidest du dich für Elektroautos im Fuhrpark, profitierst du von Vorteilen bei der Besteuerung der Privatfahrten im Firmenwagen. Denn die Kosten für die Fahrzeugbatterie werden nicht in den Listenpreis, der als steuerliche Bemessungsgrundlage dient, eingerechnet. Somit verringert sich der Steuersatz und E-Autos werden für den Fuhrpark etwas günstiger. Das gilt unabhängig davon, ob du für die Steuerberechnung die Ein-Prozent-Pauschale anwendest oder via Fahrtenbuch-Dokumentation deine tatsächlichen Aufwände als geldwerten Vorteil ansetzt.

Fazit: Kostenersparnis nicht alleine relevant für Entscheidungsfindung

Stimmen die Rahmenbedingungen in deinen Unternehmen, lohnt es sich, das Thema Elektroautos im Fuhrpark zu diskutieren. Für kurze Distanzen im lokalen Umfeld lassen sich E-Autos gegenwärtig schließlich schon wirtschaftlich und gut steuerbar einsetzen. Für Mittel- und Langstrecken haben konventionelle Fahrzeuge im Bezug auf den Ressourcenaufwand noch die Nase vorne. Schreitet die technische und infrastrukturelle Entwicklung aber flott voran und setzt die Politik weiterhin wichtige Impulse, sieht das in einigen Jahren vermutlich anders aus.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine Entscheidung Pro oder Contra Elektroautos im Fuhrpark nicht auf die reinen Kosten zu reduzieren. Denn in der Regel wird diese Kalkulation – ausgehend von der Anschaffung von E-Autos mit gleicher Größe, Einsatzzweck und Komfort wie bisher – positiv für den konventionellen Fuhrpark ausfallen. Doch es entsteht auch ein nicht finanzieller Mehrwert. Denn: Entscheidest du dich für die E-Flotte, erzeugst du ein positives Bild deiner Firma in der Öffentlichkeit. Zudem steigerst du deine Attraktivität als Arbeitgeber. Im Hinblick auf Fachkräftemangel und Wettbewerbsdruck kann dieser Werbeeffekt sehr rentabel sein.

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