Elektroautos für Handwerksbetriebe:Auf diese Punkte solltest du bei der Wahl des Fahrzeugs achten
Ob du Verbrenner oder Elektroautos für deine Handwerker zur Verfügung stellst, macht in mehrfacher Hinsicht einen Unterschied: Die Planung der Einsätze verläuft unterschiedlich, die Kosten setzen sich anders zusammen und bei der Datenerfassung wirst du andere Schwerpunkte setzen. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge kann sich aber lohnen, vor allem langfristig gesehen.
Umstellung auf Elektrofahrzeuge verläuft langsam
Handwerksbetriebe haben häufig ein oder mehrere Nutzfahrzeuge oder Transporter, mit denen die Handwerker zu den Kunden fahren. Da es sich hier meist um überschaubare Flotten handelt und die Fahrzeuge weder für Fahrgäste noch für regelmäßige Produkttransporte genutzt werden, haben sich viele Unternehmer im Handwerk über Elektromobilität noch keine Gedanken gemacht.
Dabei kann es sich lohnen, wenn du frühzeitig überlegst, ob eine Umstellung für dein Unternehmen in Frage kommt: Zwar sind die Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge höher, aber die Betriebskosten liegen deutlich niedriger als bei den Verbrennern. Zudem fördert die Regierung die Anschaffung von Elektroautos, weil sie den CO2-Ausstoß des Landes zu senken versucht.
So analysierst du, ob Elektroautos für deine Handwerker das Richtige sind
Ehe du Elektroautos für deine Handwerker anschaffst, solltest du die Nutzung deiner Fahrzeugflotte und das Fahrverhalten deiner Mitarbeiter analysieren:
- Wie viele Kilometer sind die einzelnen Fahrzeuge bislang gefahren worden?
- Gibt es Präferenzen – wird ein Fahrzeug deutlich häufiger genutzt als andere und falls ja, weshalb?
- Wie hoch ist der Kraftstoffverbrauch?
- Wie sieht das Fahrverhalten deiner Mitarbeiter aus?
- Wie oft wird die Wartung nötig, welche Reparaturen fallen an?
Um diese Punkte in Erfahrung zu bringen, lohnen sich Telematik-Systeme und die passenden Sensoren. Diese übermitteln dir alle relevanten Daten, um die Fragen zu beantworten und so die nötigen Informationen für die mögliche Umstellung auf Elektrofahrzeuge zu sammeln.
Elektroautos für Handwerker haben Vorteile und Nachteile
Wenn du die Fahrzeuge deines Unternehmens gegen Elektrofahrzeuge austauschst, ist das zunächst eine Umstellung. So etwas geht nie ohne Herausforderungen einher. Dennoch kann die Entscheidung sich lohnen. Hier siehst du die Vorteile und Nachteile im Überblick.
Vorteile von E-Autos
- Jeder gefahrene Kilometer ist günstiger: Elektroautos haben einen geringeren CO2-Ausstoß und du bist nicht mehr abhängig von endlichen Rohstoffen. Falls also der Ölpreis wieder durch die Decke geht, beeinflusst das deine Kosten für den Antrieb nicht.
- Förderungen für Elektro-Flotte sind möglich: Du kannst eine Förderung für die Anschaffungskosten der Elektroautos beantragen. Die Preise sind zwar höher als die für Diesel oder Benziner, aber die Förderung sorgt für einen gewissen Ausgleich.
- Deine Wartungskosten werden sinken: Elektrofahrzeuge sind weit unkomplizierter gebaut als Verbrenner. Das bedeutet, dass schlicht weniger da ist, was kaputt gehen kann. Das gilt nicht nur für E-Autos, sondern auch für Elektro-Nutzfahrzeuge: Die Wartungskosten bei E-Transportern liegen bis zu 70 Prozent pro Jahr unter denen für herkömmliche Transporter.
Nachteile von Elektrofahrzeugen
- Bei der Umstellung kommen für die Anschaffung der Elektrofahrzeuge für deine Handwerker erst einmal relativ hohe Kosten auf dich zu.
- Nach wie vor sind die Reichweiten der Elektrofahrzeuge begrenzt. Auch wenn abzusehen ist, dass die Kilometer-Umfänge und Laufzeiten der Akkus im Laufe der Zeit ansteigen werden, solltest du diesen Punkt bei deiner Analyse im Auge behalten. Er ist vor allem dann wichtig, wenn die Elektroautos deine Handwerker über lange Strecken hinweg ans Ziel bringen sollen.
- Die Ladezeiten müsstest du auf jeden Fall mit einrechnen: Einen Akku im Elektroauto aufzuladen, dauert länger als das Tanken bei einem Verbrenner.
- Je nach Region ist aktuell die Ladeinfrastruktur noch dürftig, auch wenn sie deutschlandweit rasch ausgebaut werden soll.
Tipp: Du solltest bei der Auswahl der passenden Elektrofahrzeuge auch auf das Gewicht achten – manche der Autos bringen mehrere Tonnen auf die Waage, was den Antrieb vor Herausforderungen stellt. Nicht jedes Nutzfahrzeug ist für den elektrischen Antrieb optimal geeignet.
Diese Aufgaben fallen bei der Verwaltung einer E-Flotte an
Ähnlich wie bei einem Fuhrpark von Verbrennern lohnt es sich, wenn du Strecken, Fahrverhalten, Kraftstoffverbrauch und Wartungen im Blick behältst. Allerdings gibt es hier noch einige Punkte, auf die das System für das Fuhrparkmanagement achtgeben sollte:
- den Füllstand der Batterie in jedem Fahrzeug
- die Reichweite während der Fahrten
- die verbleibende Ladezeit während der Aufladung
Ist ein Elektrofahrzeug mit Handwerkern unterwegs, kannst du mit dem passenden System sehen, ob die Batterie für den Hin- und Rückweg reichen wird. Für den Fall, dass sie aufgeladen werden muss, bekommen die Fahrer angezeigt, wo in der Umgebung sich Ladestationen befinden. Du kannst sie aber auch schon vor der Fahrt lokalisieren und die Aufladungen planen.
Werden die Elektroautos bei dir im Unternehmen aufgeladen, kannst du sie deinen Angestellten je nach Ladestand mit auf den Weg geben: Reicht der Ladestand des Akkus für den Hinweg, ist eine weitere Aufladung nicht nötig – sie kann (falls eine Ladestation in der Nähe ist) vor Ort vorgenommen werden, während die Handwerker ihren Job erledigen.
Bei weiteren Fahrten ist es besser, wenn du die Batterie des Fahrzeugs, das deine Angestellten mitnehmen möchten, bis zum Losfahren ganz auflädst. Gleiches gilt, wenn in der Zielregion die Ladeinfrastruktur so dürftig ist, dass sich keine geeignete Station finden lässt.
Tipp: Strom ist nicht zu allen Tageszeiten gleich teuer! Hier kann es sich lohnen, auf die Preise zu achten und die Fahrzeuge dann aufzuladen, wenn der Preis relativ niedrig ist.
Mitarbeiter anlernen
Wenn deine Mitarbeiter bislang keine Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen haben, brauchen sie für den richtigen Umgang mit den Fahrzeugen eine Schulung. Dabei lernen sie, worauf sie zu achten haben, wann die nächste Aufladung nötig wird und wie weit die Elektroautos fahren können. Auch die Sensibilisierung für den Strompreis und den richtigen Moment der Aufladung ist wichtig.
Die Informationen werden vom Hersteller mitgeliefert und sind übersichtlich und unkompliziert aufbereitet. Die Schulung in Sachen Elektromobilität ist daher für alle Mitarbeiter verständlich und das Gelernte lässt sich im Alltag leicht umsetzen.
Elektrofahrzeuge für Handwerksbetriebe – Rechnen lohnt sich
Wenn du die Mobilität in deinem Handwerksbetrieb auf Elektrofahrzeuge umstellen möchtest, solltest du zunächst herausfinden, ob und wann sich die Anschaffung der E-Autos lohnt. Dafür ist eine Analyse des bisherigen Fahrverhaltens deiner Belegschaft sowie der Nutzung und Wartung der Fahrzeuge notwendig. In deine Überlegung solltest du zudem sowohl die bisherigen als auch die zu erwartenden niedrigeren Wartungskosten mit einbeziehen. Achte auf möglichst leichte Fahrzeuge und schau dir die Ladeinfrastruktur in der Gegend an, in der deine Mitarbeiter vornehmlich im Einsatz sind: Die Aufladung der Batterie muss zuverlässig und unkompliziert möglich sein.