Unfallverhütungsvorschriften:Der jährliche UVV Check



Nach den Unfallverhütungsvorschriften müssen Fahrzeuge im Unternehmen mindestens einmal jährlich auf den betriebssicheren Zustand kontrolliert werden. Dies gehört zu den verbindlichen Pflichten im Fuhrpark. Die UVV Prüfung der gewerblich genutzten Fahrzeuge muss durch eine sachkundige Person erfolgen. Der Sachverständige muss das Fahrzeug auf Mängel und Schäden überprüfen. Festgestellte Mängel muss der Fahrzeughalter umgehend reparieren lassen. Wir klären in diesem Beitrag über die UVV auf.

Was bedeutet UVV Prüfung?

Die Abkürzung UVV steht für Unfallverhütungsvorschriften, die einen wichtigen Teil der Arbeitssicherheit darstellen. Arbeitgeber oder auch Fuhrparkleiter sind dazu verpflichtet, die Sicherheit von Mitarbeitern zu gewährleisten. Dafür gibt es verschiedene UVV Prüfungen, die durchgeführt werden müssen. Dazu zählt auch die jährliche UVV Prüfung von Fahrzeugen. Diese erfolgt durch einen Sachkundigen, der die Wartung in einem UVV Prüfungsformular dokumentiert. Bei Bedarf kann dies auch mehrmals jährlich durchgeführt werden.

Welche Fahrzeuge benötigen eine Prüfung?

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Vorschrift 70 regelt eindeutig, für welche Fahrzeuge die Pflicht zur UVV Dienstwagen Prüfung besteht. Nicht nur der Pkw, sondern auch Nutzfahrzeuge, Spezialfahrzeuge der Feuerwehr oder des Krankentransportes, die meisten Arbeitsmaschinen und Arbeitseinrichtungen sowie Krafträder sind für die UVV Prüfung vorgesehen.

Wer ist zur Durchführung der UVV berechtigt?

Der Gesetzgeber besagt, dass der Prüfer die technischen Qualifikationen mitbringen muss, um einwandfrei die Betriebssicherheit von Fahrzeugen beurteilen zu können. Es handelt sich dabei also um eine sachkundige Person (befähigte Person). Die DGUV Vorschrift bietet einen Handlungsspielraum. Es ist daher möglich, dass Sachkundige auch geschulte Mitarbeiter sein können. Die Berufsgenossenschaft (BG) bietet Kurse zur Qualifizierung zum Sachkundigen an. Zudem wird der UVV Check auch von entsprechend qualifizierten Fuhrparkmanagement-Gesellschaften, freien Werkstätten und Reifenhändlern durchgeführt. Wichtig dabei ist, dass jeder Prüfer tatsächlich das problemlose Funktionieren von Schutzeinrichtungen sowie den einwandfreien Zustand der Fahrzeuge und Maschinen prüfen und bestätigen kann. Es gilt auch zu beachten, dass dem Fahrzeugverwalter nach der Prüfung ein ausgefülltes DGUV Protokoll ausgestellt werden muss.

Was versteht man unter Sachkundiger?

Nach § 57 Prüfung DGUV Vorschrift 70 ist ein Sachkundiger eine Person, die aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung und Erfahrung die notwendigen Kenntnisse mitbringt, um den Zustand eines Fahrzeugs zu beurteilen. Diese Person muss außerdem Kenntnisse über die Fahrzeugtechnik, aber auch den allgemeinen Unfallverhütungsvorschriften und den Arbeitsschutz-Richtlinien besitzen.

Inhalte der UVV Prüfung

Zu den Themen der UVV gehören die Fahrerunterweisung und die Fahrzeugprüfung durch einen Sachverständigen. Weiterhin gilt durch die UVV verpflichtend, dass auch der Fahrer selbst täglich sein Firmenfahrzeug überprüfen muss.

Die Fahrerunterweisung
Der Fuhrparkleiter muss seine Fahrer vor der erstmaligen Nutzung eines Dienstwagens über alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen informieren. Hier ist es auch erlaubt, eine Online-Unterweisung durchzuführen. Diese werden beispielsweise von Dekra und dem ­Bundesverband Fuhrparkmanagement angeboten.

Hinweis: Der Fuhrparkleiter oder Arbeitgeber muss die Unterweisungen protokollieren. Bei einem Unfall muss nachgewiesen werden, dass die Fahrer zu den Gefahren ausführlich aufgeklärt wurden.

Die Fahrzeugprüfung
Hierfür können entweder geschulte Mitarbeiter oder externe einer Prüforganisation die Fahrzeuge auf Betriebssicherheit checken. In jedem Fall ist die Prüfung jährlich vorgesehen. Umfang und Inhalt der Sachkundigenprüfung sind in den DGUV-Grundsätzen verankert.

Die Fahrzeugprüfung durch den Fahrer
Vor jeder Fahrt ist es die Pflicht des Mitarbeiters, den Firmenwagen auf Mängel zu prüfen, die Vollständigkeit des gesetzlichen Sicherheitsequipments zu kontrollieren sowie auf die Ladungssicherung zu achten. Die DGUV-Vorschriften regeln zudem auch die vorschriftsmäßige Nutzung von Smartphones oder das Verhalten bei Unfällen. Ist ein Schaden am Fahrzeug entstanden, muss dieser unverzüglich dem Fuhrparkverantwortlichen mitgeteilt werden.

Dann ist die Prüfung erforderlich

Die verschiedenen Situationen und Zeiten, wann geprüft werden muss, sind ganz klar definiert. Die entsprechenden Zeitpunkte sind:

  • Eine jährliche Prüfung nach DGUV
  • Unmittelbar vor der ersten Inbetriebnahme
  • Sofort nach einer Reparatur
  • Bei Neumontage oder Ortswechsel von Maschinen
  • Nach besonderen Ereignissen wie einem Unfall
  • Nach längerem Stillstand

Weiterhin ist vorgeschrieben, dass Fahrzeuge und/oder Maschinen mit einem Typenschild zur eindeutigen Identifikation ausgestattet sein müssen.

Die Kosten der Prüfung

Die genauen Kosten sind natürlich abhängig von den zu untersuchenden Fahrzeugen oder Maschinen als auch davon, wo die Untersuchung stattfindet. Entsprechend umfänglich ist die Preisliste, die von der Hebebühne bis zum Sattelschlepper alle möglichen Maschinen und Fahrzeuge abdecken muss.

Beispiele für mögliche Kosten:

  • Stapler zwischen 30 und 80 Euro
  • Hebe- & Arbeitsbühnen zwischen 30 und 120 Euro
  • Firmenfahrzeuge zwischen 15 und 110 Euro
  • Baumaschinen zwischen 40 und 80 Euro
  • Kran zwischen 30 und 120 Euro

Es ist empfehlenswert, die UVV der Fahrzeuge zusammen mit der Hauptuntersuchung zu verbinden. Die Kosten für HU und UVV Prüfung von Kraftfahrzeugen liegen dann zusammen etwa zwischen 30 bis 50 Euro pro Fahrzeug.

UVV Kosten der Fahrerunterweisung

Eine Fahrerunterweisung ist immer mit einem hohen Aufwand verbunden, da die Fahrer umfangreich zu den verschiedenen Gefahren und Situationen geschult werden müssen. Um diese Unterweisung einfacher und zeitsparender durchzuführen, besteht die Möglichkeit, die Fahrerunterweisung digital durchzuführen. Die Fahrer werden automatisch an die UVV-Termine erinnert und können die Schulung online absolvieren. Dadurch kann der Fuhrparkleiter garantieren, dass immer alle wichtigen aktuellen Informationen übermittelt werden. Gleichzeitig kann im System nachvollzogen werden, welcher Mitarbeiter seine Prüfung schon durchgeführt hat und welche Termine noch anstehen. Vorteilhaft einer digitalen Fahrerunterweisung ist es, dass nach erfolgreich durchgeführten Prüfungen automatische Protokolle erstellt werden. Damit sichert sich das Unternehmen rechtlich bestmöglich ab. Die dafür entstehenden Kosten, die der Betrieb zahlen muss, sind abhängig von der eingesetzten Software. Eine gute Möglichkeit, die Fahrerunterweisung durchzuführen, bietet der Einsatz einer Fuhrparksoftware.