Toter Winkel: Sicherheitstipps, um Autounfälle zu vermeiden



Der tote Winkel stellt im Straßenverkehr eine große Gefahr dar und sorgt daher für viele Autounfälle. Im toten Winkel eines Lkws oder Autos können Fußgänger, Radfahrer und Motorräder nämlich sehr schnell übersehen werden. Erfahre in unserem Blogbeitrag, was und wo genau der tote Winkel ist und wie du für mehr Sicherheit sorgen kannst.

Gefahren durch den toten Winkel

Grundsätzlich beschreibt der tote Winkel die Zonen um ein Fahrzeug, die du als Fahrer trotz Spiegel nicht einsehen kannst. Daher ist es nicht immer möglich, andere Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger in diesen Bereichen rechtzeitig zu erkennen. Alle Pkws, Lkws oder Busse haben solche nicht einsehbaren Bereiche.
Gefährlich wird es für Verkehrsteilnehmer dann, wenn sie sich neben abbiegenden Fahrzeugen befinden. Besonders für Fahrer von Lkws oder Bussen sind diese Personen oft komplett unsichtbar.

So erkennst du den toten Winkel

Wo sich der tote Winkel befindet, lässt sich nicht allgemeingültig definieren und ist von dem jeweiligen Fahrzeug abhängig.

Toter Winkel – Lkw und Bus
Nach den EU-Richtlinien müssen bereits seit 2007 alle neu zugelassenen Lkw über Spiegel für eine Rundumsicht verfügen. Aber auch ältere Lkw mussten 2009 nachrüsten. Somit bestehen mittlerweile seitlich vom Lkw keine toten Winkel mehr. Vergisst der Fahrer aber den Blick in den Spiegel und/oder sind die Spiegel nicht richtig eingestellt, kann es trotzdem zu gefährlichen Situationen kommen.

Toter Winkel – Auto
Der tote Winkel beim Auto liegt meist rechts und links schräg hinter dem Fahrzeug. Dieser Bereich kann weder von den Seitenspiegeln noch vom Rückspiegel erfasst werden. Personen auf den Fuß- und Radwegen können daher von Autofahrer oft nicht gesehen werden.

Darauf musst du als Fahrer achten

Die Rundumsicht ist für den Fahrer durch breite Dachsäulen, Beifahrer und die Kopfstützen beeinträchtigt. Lkw- oder Busfahrer können beim Abbiegen nach rechts nur durch das rechte Seitenfenster den Bereich direkt neben dem Führerhaus sehen.

Der tote Winkel ist daher beim Führen von Fahrzeugen eine immer bestehende Gefahr. Hinter und neben dem Fahrzeug wird es immer Zonen geben, die du als Fahrer nicht einsehen kannst.

Insbesondere beim Überholen oder beim Spurwechsel sind solche Bereiche gefährlich. Folgende Maßnahmen sollten daher unbedingt beachtet werden:

  • Außen- und Rückspiegel vor jeder Fahrt auf die richtige Einstellung prüfen
  • Bei jedem Abbiegen den Schulterblick nicht vergessen, ggf. auch mehrmals
  • Besonders auf Fuß- und Radwege achten

Das kannst du für mehr Sicherheit tun

Damit die Bereiche für tote Winkel verringert werden können, gibt es mittlerweile einige hilfreiche Tools.

Spiegel gegen tote Winkel
Spiegel mit einer Rundumsicht sind bereits für Lkws gesetzlich vorgeschrieben und somit Pflicht. Weitere Spiegel müssen im Normalfall daher nicht nachgerüstet werden.
Für Pkws besteht keine Pflicht, spezielle Spiegel nachzurüsten. Grundsätzlich sollten die Spiegel aber immer gut eingestellt sein. Optimal eingestellte Außenspiegel erkennst du daran, dass die Seite deines Autos nur noch leicht zu sehen ist und der Horizont in der Mitte deines Spiegels liegt. Beim Innenspiegel solltest du die gesamte Heckscheibe im Blick haben und beim Blick in die Spiegelmitte solltest du die Mitte der Heckscheibe sehen.
Du kannst aber jederzeit dein Fahrzeug sicherer gestalten, durch die Anbringung von zusätzlichen Außenspiegeln, die den toten Winkel verkleinern. Dafür bestehen zwei Möglichkeiten:

  • Zusätzliche Weitwinkelspiegel
  • Aufklebbare Weitwinkelspiegel

Die Kosten dafür liegen lediglich bei etwa 5-15 Euro.

Hinweis: Jegliche baulichen Veränderungen am Fahrzeug müssen den Richtlinien des TÜV entsprechen!

Toter-Winkel-Assistent
Der “Tote-Winkel-Assistent”, besser bekannt als Spurwechsel- oder Abbiegeassistent, dient dem Fahrer als technisches Hilfsmittel beim Wechseln der Fahrspur. Hierbei werden die Bereiche hinter und im toten Winkel neben dem Fahrzeug erfasst. Dieses Assistenten-System ist nicht nur für Autos verfügbar, es gibt auch Systeme für andere Fahrzeuge wie Lkws.
Der ”Tote-Winkel-Assistent” schaltet sich ein, sobald du blinkst und sich etwas im toten Winkel befindet. Du erhältst dann einen Alarm durch einen akustischen Signalton, eine Vibration am Lenkrad, im Fahrersitz oder des Blinkerhebels, aber auch ein schnell blinkendes Warnzeichen auf deinem Außenspiegel ist je nach Fahrzeugtyp möglich.
Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 2.000 bis 5.000 Euro.
Wichtig: Der Assistent sollte unterstützend eingesetzt werden und niemals den Schulterblick ersetzen!

Aufkleber
Vor allem bei großen Fahrzeugen wie Lkws ist es sinnvoll, andere Verkehrsteilnehmer vor dem toten Winkel zu warnen. Dafür können simple Warnaufkleber verwendet werden, die am Fahrzeug angebracht werden. Auf der Warnung ist in der Regel die Gefahr des toten Winkels bildlich dargestellt.


Auf Glasflächen wie Seiten- oder Heckscheiben dürfen die Warnhinweise nicht angebracht werden. Die Aufkleber müssen wenn möglich, am Fahrzeugheck rechts in einer Höhe zwischen 0,9 m und 1,5 m vom Boden und und an den Seiten des Fahrzeugs befestigt werden.
Die Kosten für solche Aufkleber liegen zwischen 2 bis 10 Euro.

Weiterhin achtsam bleiben

Es gibt zwar mittlerweile viele unterschiedliche Möglichkeiten für Lkw- oder Autofahrer, um die Unfälle durch den toten Winkel zu reduzieren, dennoch solltest du im Straßenverkehr stets aufmerksam sein!

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