Autonome Lkw:Zukunftsmusik oder schon bald Realität?

Autonom fahrende Autos sollen der Trend der Zukunft werden und stehen schon seit geraumer Zeit im Fokus der Forschung und Entwicklung. Lange Zeit lag das Hauptaugenmerk auf dem selbstfahrenden Pkw, doch neueste Abwägungen ergaben, dass sich die Technologie für den Fernverkehr weitaus besser eignet. Der Bornemann-Blog klärt dich über autonome Lkw und deren Vorteile auf.

Die Entwicklung autonomer Lkw: Wo steht die Technik, wo will sie hin?

Autonome Fahrzeuge unterteilen sich in fünf – theoretisch sogar sechs – verschiedene Stufen, wobei die „Stufe null“ für die bekannte, vollständige Bedienung durch einen Fahrer steht.

  • Stufe eins beinhaltet nur wenige Assistenzsysteme wie zum Beispiel einen Abstandsregeltempomat oder einen Spurhalteassistenten. Die grundlegenden Funktionen des Fahrzeugs müssen immer noch vom Fahrer ausgeführt und es gilt, den Verkehr ständig im Blick zu behalten.
  • Stufe zwei bedeutet bereits eine Teilautomatisierung. Beschleunigen, Bremsen oder das Einparken werden vom Fahrzeug selbst übernommen. Diese Technologie ist heute schon in einigen kommerziell vertriebenen Fahrzeugen Realität.
  • In Stufe drei muss der Fahrer das Fahrzeug nicht mehr ständig überwachen, zusätzlich werden auch Blinken, Spurwechsel und Überholmanöver automatisch durchgeführt. Die Zulassungskriterien für diese Fahrzeuge werden derzeit jedoch noch erarbeitet. Schließlich spielt hierbei der Sicherheitsaspekt eine große Rolle.
  • Stufe vier ist bereits hochautomatisiert. Das System führt alle nötigen Fahraufgaben selbst durch. Der Fahrer muss nur noch in komplexen, unverhofften Situationen eingreifen, die die Technik überfordern. Er ist quasi nur noch die Sicherheitsinstanz.
  • In Stufe fünf ist dann die Vollautomatisierung eingetreten. Hier braucht es keinen Fahrer mehr und abgesehen von der Festlegung des Start- und Zielorts ist kein menschliches Eingreifen mehr notwendig. Das Fahrzeug kommt gänzlich ohne Lenkrad und Pedale aus, in einigen Fällen auch ohne Fahrerkabine.

Zur Realisierung von selbstfahrenden und fahrerlosen Lkw existieren bereits verschiedene Pilotprojekte. Den ersten Schritt machte Volvo im September 2018 mit der Einführung von „Vera“, einem autonomen Lkw ohne Fahrerkabine und mit flacher Karosserie, der sich wiederholende Aufgaben auf kurzen, vordefinierten Routen übernehmen sollte. Erste Tests beim Transport von Frachtgut von einem Logistikzentrum in Göteborg zum örtlichen Hafen verliefen vielversprechend. Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs war dabei auf 40 Stundenkilometer begrenzt.

Anfang 2019 kündigte Daimler an, 570 Millionen US-Dollar in Lkws, die autonomes Fahren unterstützen, zu investieren. Das angestrebte Ziel des Autobauers ist es, bis 2029 die Stufe vier der Automatisierung zu realisieren. Ein großer Schritt, denn bislang sind in Deutschland nur selbstfahrende Autos der Stufe zwei zugelassen. Die dritte Stufe soll hierbei übersprungen werden. Ein Ausbau auf Stufe fünf soll vorerst ebenfalls nicht erfolgen, da eine Hoch-, jedoch keine Vollautomatisierung aus Expertensicht die bislang größten Vorteile in der Logistik bietet sowie die wenigsten Risikofaktoren (aufweist) beinhaltet.

Die Vorteile autonomer Lkw in der Logistikbranche

Durch die Automatisierung von Fahrzeugen könnte der gesamte Verkehrssektor revolutioniert werden. Die Vorteile, die selbstfahrende Autos mit sich bringen, überwiegen die möglichen Nachteile bei Weitem.

Schließlich würde der Straßenverkehr deutlich sicherer werden, denn obwohl Softwarefehler nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, lassen sich etwa 90 Prozent aller Verkehrsunfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen. Hieraus ergeben sich nicht nur enorme wirtschaftliche Ersparnisse, auch die Anzahl schwerer Unfälle würde sich maßgeblich reduzieren. Zusätzlich ergaben Schätzungen, dass sich die Anzahl benötigter Autos durch effiziente Robotertaxis ebenfalls stark verringern könnte. Die Folge wäre eine gewaltige Reduktion des CO2 -Ausstoßes und somit eine beträchtliche Entlastung der Umwelt. Mobilität würde zudem deutlich günstiger werden.

Autonome Lkw in der Logistik bieten zudem weitere Vorteile für die Unternehmen. Durch die Technologie würden Ruhe- und Leerlaufzeiten entfallen, was die Effizienz der Fahrzeuge steigert und die Betriebskosten reduziert. Außerdem erhöh(en)t sich die Kontinuität des Warenflusses sowie die Liefergenauigkeit.

Entgegen einiger sorgenvoller Prognosen werden autonome Lkw jedoch vorerst keine Arbeitsplätze abschaffen. Der Berufskraftfahrer nimmt lediglich eine andere Rolle in der Logistikbranche ein, entweder als On-Board-Manager und Sicherheitsinstanz, als Fernüberwacher gänzlich autonomer Fahrzeuge (Stufe 5) oder aber als Kurzfahrer für Strecken, die für Vollautomatisierung nicht geeignet sind. Dennoch erleichtert die Technologie viele Prozesse, entlastet die Fahrzeugführer auf Langstreckenfahrten und schafft im Allgemeinen bessere, stressfreiere Arbeitsbedingungen. So würde der Beruf des Kraftfahrers weitaus attraktiver werden, was dem Fahrermangel entgegenwirkt.

Bis das autonome Fahren großflächig in der Logistikbranche Einzug hält, werden wohl noch einige Jahre vergehen. Die Digitalisierung in anderen Bereichen ist jedoch schon heute Realität und erleichtert den Unternehmensalltag.

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